Tripolis: Erfolgreiches Eilverfahren gegen Meldeauflage

Seit August 2015 ist bekannt, dass der FC Schalke 04 am heutigen 10. Dezember bei Asteras Tripolis antreten wird. Die Polizei drohte einem Mitglied der Königsblauen Hilfe bereits Ende November an, dass er mit einer Meldeauflage rechnen müsse, die ihm den Besuch des Auswärtsspiels unmöglich machen würde: Er sollte sich am Abend des Spiels um 21 Uhr auf der Polizeiwache seiner Heimatstadt melden. Denn erstens sei es ein Risikospiel rivalisierender Fangruppen und zweitens sei er schon vor Jahren einmal negativ aufgefallen.

Nachdem er über einen unserer KBH-Anwälte der Polizei mitgeteilt hat, dass er kein Problemfan sei, wie es ihm vorgeworfen wurde, und es die behaupteten problematischen Vorfälle aus der Vergangenheit nicht gegeben hat und es sich um die erste Begegnung beider Mannschaften auf griechischem Boden (nach einem ereignislosen Spiel auf Schalke) handelt, verfügte die örtliche Polizei dennoch eine Meldeauflage. Einen Tag vor dem Spiel! Und mit der Androhung eines Zwangsgelds von 500€.

Unser Mitglied war und ist natürlich längst vor Ort in Griechenland und hat über unseren KBH-Anwalt noch heute Klage gegen die Meldeauflage erhoben und zusätzlich per Antrag auf eine einstweilige Anordnung eine sofortige Klärung herbeiführen wollen. Es hat keine 90 Minuten seit Versenden der Klage gedauert, bis der zuständige Richter vom Verwaltungsgericht Gelsenkirchen sich beim Anwalt meldete und mitteilte, dass die Polizei eingeknickt sei. Die Meldeauflage wurde komplett zurückgenommen und unser Mitglied kann sich einen sorgenfreien Abend bei einem (hoffentlich erspielten) Auswärtssieg in Tripolis machen.

Es ist natürlich reine Schikane seitens der Polizei, eine Meldeauflage so kurz vorher zuzustellen. Dies dient erkennbar nur dem Zweck, es dem betroffenen Fan so schwer wie möglich zu machen, überhaupt noch gerichtliche Hilfe zu erlangen. Hätte man es ernst gemeint und man die gerichtliche Auseinandersetzung nicht gescheut, hätte ein Bescheid schon vor Monaten erlassen werden können. Und dennoch musste die Polizei kurz vor ihrer eigenen Ziellinie aufgeben.